Texte um die Musik

Express-Einstieg

Drei kleine Texte zum Ganz-Schnell-Lesen: der erste, ein klitzekleines aber glaubwürdiges Glossar, entdeckt in einem eher unscheinbaren Brevier in der Art einer musikalischen Bonmottenkiste; der zwote, ein eiligst per Telegramm übermittelter Programmheft-Text zu einem Konzert des Amsterdam Loeki Stardust Quartet im Musikfest mit dem Titel »Stürmisch bewegt«; der dritte schließlich eine Seite zu einem Programm von Hille Perl und Lee Santana mit dem Titel »Labyrinth und Wirbelwind – Charakterstücke am Hofe zu Versailles«.

Einführungsvorträge & Moderationen

Gut vier Dutzend Einführungsvorträge & Moderationen von Gesprächen, u.a. über Schuberts »Lazarus«, Haydns »Schöpfung«, Händels »Saul« und »Jephtha«, Beethovens Missa solemnis, Mozart & Bruckner, den Film »Frühlingssinfonie«, Honeggers Oratorien »Jeanne d'Arc au bûcher« und »Le Roi David«, Mozarts Requiem d-Moll, »Friede auf Erden« mit Bach, Schütz und Schönberg, über Bachs Weihnachtsoratorium, seine Matthäus-Passion, die h-Moll-Messe, Mendelssohns »Elias«, Zemlinskys 13. Psalm, »Ein deutsches Requiem« von Brahms, über »Lasso & friends«, über Franz Schuberts Werke für Männerstimmen, über Picander, Arvo Pärt, Pēteris Vasks u.a.m.

kleine
Auswahl
2006
bis
2014

Haydns »Schöpfung« 2006
»Friede auf Erden« 2011
»Matthäus-Passion« 2014
Arvo Pärt 2014

Artikel für Booklets & Zeitschriften

Als Programmheftredakteur der Internationalen Bachakademie Stuttgart (1991–2000), aber auch im Auftrag vieler anderer Veranstalter sind mir bislang an die 120 Programmhefte mit eigenen Texten geraten. Seit 2009 darf ich zudem als verantwortlicher Redakteur das Journal »Forum Bachakademie« inhaltlich gestalten. Daneben sind Beiträge zu mittlerweile etwa 40 CD-Booklets bei etlichen Labels sowie allerlei Artikel für diverse Publikationen entstanden. – Immer geht es dabei um jene Musik, die mich jeweils unmittelbar zu begeistern vermag.

Auswahl
2000
bis
2014

Programmhefte

Programmhefte

CD-Booklets

CD-Booklets

Journal

Journal

Glossen

Glossen

Triangel

Triangel

Schreiben über Musik

Vielleicht lag es ja an Großvater. Er lebte im faszinierenden Elbflorenz, weit genug weg vom elterlichen Klein-Paris, um die Distanz Leipzig – Dresden als echtes Abenteuer akzeptieren zu können. Mehrmals im Jahr wurden kleine Pappkärtchen gekauft, um sie dem Traumberufler »Zugschaffner« und seiner Lochzange überreichen und alsbald, sauber gelocht, wieder entgegennehmen zu können. Großvater war kein Traumberufler, dafür aber Komponist. So wusste ich, was das ist, lange bevor man mir weißmachen wollte, was einen guten Kommunisten ausmacht. Großvater nahm sich viel Zeit. Für die Enkel wie für das Komponieren. Dass er seine und andere Musik dem Enkel – als einem von fünfen – auf dem Flügel vorspielte, wurde zu einem der schönsten Dresdner Erinnerungsschätze. Darum: wenn ich heute Musik, nicht nur seine Musik höre, denke ich an Großvater. Die Gerüche kommen zuerst, Zigarre, mürbe Äpfel, der feuchte Sandstein der Südvorstadthäuser, herabdrückende Oxide der Braunkohle, von unten der schwere Laubdunst der Pappeln, das Treppenhaus der alten Miet-Villa. Heraufspaziert: Großmutters Verführungs-Küche. Dann die Bilder und Stimmen und Geheimnisse. Dresden, ein in der Zeit immer noch gebrochenes Herz, immer aufs Neue geheilt durch das Lachen von Enkeln und Großeltern. Ja, ich bin mir sicher, es lag an Großvater. Dass ich es nie für möglich hielt, über Musik zu schreiben, ohne die Gerüche, die Bilder, die Geheimnisse um sie herum erkundet zu haben. Dass es vor jeder Musik immer die Menschen gibt, die sie entdeckt und aufgeschrieben und zum ersten Mal gerochen und gehört haben. Ihnen zuzuhören bedeutet für mich die erste Voraussetzung zum Erschließen von Wegen ins Innere der Musik.